Die Art und Weise, wie politisch kommuniziert wird, prägt das Verständnis von Zusammen- und Zugehörigkeit. So tragen auch dominante nationale Narrative zum nationalen Selbstverständnis bei. Sie erzählen von den Ursprüngen, Errungenschaften und wahrgenommenen Eigenschaften einer nationalen Gemeinschaft. Sie sind unausweichlich in der Gesellschaft und der Politik verankert und beeinflussen den öffentlichen Diskurs.
In der vorliegenden Studie haben fünf Studierende am Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich unter der Betreuung von Prof. Dr. Karsten Donnay im Auftrag von Pro Futuris untersucht, welche Geschichten über die Heimat Schweiz erzählt werden. Die Untersuchung eines Korpus an Daten von Sotomo zielte darauf ab, Erkenntnisse über die dominanten nationalen Narrative der Schweiz und deren Verwendung in der politischen Kommunikation zu erlangen. Insgesamt wurden 14’235 politische Dokumente, 6 dominante Narrative und 6 politische Akteur:innen über einen Zeitraum von rund 50 Jahren untersucht.
Dabei fällt auf, dass ...
Welche Geschichten werden über die Schweiz erzählt? Unsere Analyse fokussiert auf dominante nationale Narrative in der Schweiz, also auf Erzählungen über ihren Ursprung, sowie ihre Errungenschaften und Eigenschaften.
In der Politik konkurrieren verschiedene Akteur:innen um ihre bevorzugten Ziele. Zu diesem Zweck benutzen sie alle Narrative, jedoch auf unterschiedliche Weise, wie unsere Studie zeigt.
Bundespräsident:innen vermittteln in ihren Reden am 1. August und an Neujahr ein Bild der Schweiz ihrer Träume. Dabei benutzen sie auf unterschiedliche Art nationale Narrative, um komplexe Themen mit bekannten Geschichten zu verdeutlichen, Nähe zu schaffen und zu verbinden.