Bundesrats-Reden bis 2011
1. August 1993, alt Bundesrat Adolf Ogi
«Die Schweiz kann sich eine Isolation nicht leisten. Die Schweiz ist keine Insel. Die Schweiz liegt im Herzen Europas. Sie ist eingebettet in eine weltweite Schicksalsgemeinschaft.»
«Dazu gehört unser solidarisches Engagement für die westeuropäische Völkergemeinschaft. Dazu gehört unsere Hilfe für die Dritte Welt, in der die Armut für Millionen Menschen unerträglich wird.
Ich weiss, die Frage liegt nahe: Warum sollen wir uns für Andere, für Fremde einsetzen? Aber die Andern sind nicht mehr die Andern. Und die Fremden sind nicht die Fremden. Denn die Freiheit in dieser Welt ist ebenso unteilbar wie die Gerechtigkeit.»
1. August 1989, alt Bundesrat Jean-Pascal Délamuraz
«Diese europäische Aufgabe, so faszinierend sie ist, darf uns jedoch nicht dazu verleiten, uns von der übrigen Welt abzuwenden, namentlich von der Dritten Welt, wo Hunger und Elend herrschen.
Schliesslich ist der Gotthard - und das ist mein dritter Grund - Symbol des Freiheitsdranges, der die Schweizerinnen und Schweizer von allem Anfang an und während siebenhundert Jahren beseelt hat.
In den vergangenen zwölf Monaten hat die Freiheit Fortschritte gemacht. Der Kampf für die Freiheit ist jedoch noch lange nicht zu Ende: Aus weiten Gebieten dieser Erde ist sie noch verbannt; an anderen Orten ist sie aufgeblüht, jedoch wieder erstickt worden.
Wir Schweizerinnen und Schweizer müssen mit wachem Sinn und voller Entschlossenheit die Freiheit bis zum letzten verteidigen, die Freiheit des Landes, die Freiheit des einzelnen, denn Gleichgültigkeit wäre das Ende.
Stellen wir uns in den Dienst der Freiheit, damit sie, und mit ihr die Menschenrechte und der Friede, sich nach und nach in der ganzen Welt durchsetze. Ich habe von Öffnung, Solidarität und Freiheit gesprochen.»
1. August 1985, alt Bundesrat Kurt Furgler
«Am Anfang des Bundes stand und steht der Wille zur Freiheit. [...] Das verspüren auch wir, wenn wir mit einem Blick in die Welt an die Hunderte und Aberhunderte von Millionen Menschen denken, die frei sein möchten und nicht frei sein können.
Als ich am vergangenen Samstag vom Tellspiel heimkehrte, empfand ich einmal mehr, dass die Geschichte unserer Eidgenossenschaft auch Bestandteil unserer persönlichen Geschichte ist.»
Bundesrats-Reden ab 2013
1. August 2019, alt Bundesrat Ueli Maurer
«Es sind Schweizer Werte. Die wichtigsten sind Freiheit und Sicherheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Wir könnten diese Werte unserer 700-jährige Geschichte politisch verschleudern und aufgeben. Das will wohl niemand, es wäre leichtsinnig.
Wir wollen im Gegenteil unser Erbe verbessern und es so unseren Kindern übergeben. Damit auch sie selbst bestimmen können und in Freiheit und Sicherheit leben. Das wird auch in Zukunft nicht einfach sein.»
1. August 2013, alt Bundesrat Ueli Maurer
«Wir dürfen stolz darauf sein, eine freiheitliche Ordnung zu haben, die den Bürgerinnen und Bürgern einmalig viele Rechte gibt. Das Volk bestimmt in allen wichtigen Fragen; das Volk gibt sich seine Gesetze selbst.
Auch das gehört zum Wesenskern der Schweiz. Schon im Bundesbrief steht, dass wir keine fremden Richter wollen. Wir sind mit diesem Grundsatz gut gefahren. Und vergessen wir auch nicht, dass der Erfolg unserer Wirtschaft nur dank dieser freiheitlichen Ordnung möglich ist.
Wir können froh sein, dass die Schweiz bis jetzt hat frei und unabhängig bleiben können; dass die Schweiz ganz offensichtlich ein Sonderfall ist, nämlich ein Sonderfall Freiheit und ein Sonderfall Wohlstand.
Auch wenn die Schweiz unter Druck steht, bin ich optimistisch für unsere Zukunft. Vorausgesetzt wir Schweizerinnen und Schweizer sind uns zumindest in einem einig: Dass die Werte der Schweiz nicht verhandelbar sind; dass wir unsere Freiheit und Unabhängigkeit niemals aufgeben werden.»